Frühgeburt: Wie unterstützt die private Krankenversicherung?

Besonders in diesen Fällen spielt die private Krankenversicherung eine entscheidende Rolle. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie die private Krankenversicherung bei einer Frühgeburt hilft und welche Leistungen für die medizinische Betreuung von Mutter und Kind abgedeckt sind.

Was ist eine Frühgeburt?

Eine Geburt wird als Frühgeburt bezeichnet, wenn das Baby vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt. In Österreich kommen jährlich etwa 8 bis 9 Prozent der Babys zu früh auf die Welt. Haben Frühchen in Entwicklungsländern aufgrund der Versorgungsmöglichkeiten nach wie vor kaum Überlebenschancen, ist es in hoch entwickelten Ländern wie Österreich schon möglich, Babys, die an der Grenze der Lebensfähigkeit geboren werden, Perspektiven anbieten zu können. Die Grenze der Lebensfähigkeit ist der Zeitpunkt, an der ein Neugeborenes eine reale Chance auf ein Überleben außerhalb des mütterlichen Körpers hat. Bei uns liegen die Überlebenschancen ab 22 Schwangerschaftswochen (SSW 22+0 bis 22+6) bei 50 %, ab 23 Schwangerschaftswochen schon bei 70-80 % und ab 28 Schwangerschaftswochen sogar bei über 90 %. Frühgeburt ist daher nicht gleich Frühgeburt, da mit zunehmender Schwangerschaftswoche auch die Reife des Neugeborenen und damit auch seine Überlebenschancen steigen

Mit Baby-Option zu 100 % sicher

Versicherungsschutz für Frühchen wird von privaten Krankenversicherungen in der Regel nicht angeboten, außer es besteht bereits eine Krankenversicherung für einen Elternteil mit einer Baby-Option (Baby-Versicherungs-Garantie), die es in verschiedenen Formen gibt. Alle Varianten haben jedoch folgende Voraussetzungen:

• Um eine Krankenversicherung für das Neugeborene zu garantieren, muss zumindest ein Elternteil bereits eine bestehende Krankenversicherung besitzen, denn für Babys allein gibt es keine Versicherungsgarantie.
• Auch muss beachtet werden, seit wann die Versicherung des Elternteils besteht. Diese muss zumindest schon seit drei Monaten existieren.
• Der Mitversicherungsschutz des Neugeborenen wird maximal im Ausmaß der Versicherung des Elternteils garantiert und kann somit nicht höher sein.
• Um sein Baby mitzuversichern, muss eine gewisse Frist eingehalten werden, die von Versicherung zu Versicherung sehr unterschiedlich sein kann und sich von einem Monat bis zu zwölf Monaten erstrecken kann.

Grundtypen von Baby-Versicherungs-Garantien (Baby-Option):

1. Die Baby-Versicherungs-Garantie ist bereits gratis in der Versicherung des Elternteils enthalten. In Österreich bieten diese Umsetzung drei Versicherungen an, wo somit keine zusätzlichen Kosten anfallen und ist der Idealfall.
2. Bei weiteren drei Versicherungen kann die Baby-Versicherungs-Garantie als eigenständiger Tarif mit einer Monatsprämie von € 3,00 bis € 4,36 vor Eintritt der Schwangerschaft zur Sonderklasse bzw. Wahlarztversicherung des Elternteils dazu genommen werden.
3. Eine Versicherung verzichtet zwar auf das Recht der Ablehnung des Neugeborenen, verrechnet aber einen Risikozuschlag, wenn das Kind ein erhöhtes Risiko bedeutet.

Wie unterstützt die private Krankenversicherung bei einer Frühgeburt?

Eine private Krankenversicherung bietet bei einer Frühgeburt umfassende Unterstützung, um sowohl die medizinische Versorgung des Babys als auch die Betreuung der Mutter sicherzustellen. Zu den wichtigsten Leistungen gehören:

• Kostenübernahme für 5-Sterne-Neonatologie:
  Frühgeborene müssen häufig auf der Neugeborenen-Intensivstation betreut werden. Hier erhalten sie spezielle medizinische Pflege, wie zum Beispiel Beatmung, Monitoring der Vitalfunktionen und Wärmezufuhr. Die private Krankenversicherung übernimmt die Kosten für Betreuung & Behandlung durch die allerbesten NeonatologInnen Ihrer Wahl.
• Kostenübernahme für spezialisierte Therapien:
  Frühgeborene benötigen oft spezielle medizinische Therapien, um ihre Entwicklung zu unterstützen. Dazu gehören Physiotherapie, Ergotherapie und Atemtherapie. Die private Krankenversicherung übernimmt die Kosten für diese spezialisierten Behandlungen, die für die langfristige Gesundheit und Entwicklung des Babys entscheidend sein können.

Zusätzliche Leistungen für die Mutter bei einer Frühgeburt

Auch für die Mutter stellt eine Frühgeburt eine besondere Herausforderung dar. Die private Krankenversicherung bietet umfangreiche Leistungen, um die medizinische Betreuung der Mutter während und nach einer Frühgeburt sicherzustellen:

• Zusätzliche Betreuung während der Schwangerschaft:
  Bei drohenden Frühgeburten, zum Beispiel bei Risikoschwangerschaften, übernimmt die private Krankenversicherung die Kosten für zusätzliche Untersuchungen und engmaschige Überwachung. So kann frühzeitig auf Komplikationen reagiert werden, und es besteht die Möglichkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um die Schwangerschaft so lange wie möglich fortzusetzen.
• Erweiterte Nachsorge:
  Nach einer Frühgeburt ist die Nachsorge für die Mutter besonders wichtig. Die private Krankenversicherung deckt umfangreiche Nachsorgeuntersuchungen ab und bietet Zugang zu spezialisierten Gynäkologen, die auf Risikoschwangerschaften und Frühgeburten spezialisiert sind.
• Unterstützung bei Komplikationen:
  Sollten nach der Geburt Komplikationen bei der Mutter auftreten, wie etwa Blutungen, Infektionen oder Wochenbetterkrankungen, bietet die private Krankenversicherung Zugang zu spezialisierten Ärzten und Krankenhäusern, die auf eine schnelle und effektive Behandlung solcher Komplikationen vorbereitet sind.

Langfristige Unterstützung für das Baby

Die Herausforderungen enden nicht mit der Entlassung des Frühgeborenen aus dem Krankenhaus. Viele Frühgeborene benötigen in den ersten Lebensjahren zusätzliche medizinische Betreuung und spezielle Therapien, um ihre Entwicklung zu unterstützen. Auch hier bietet die private Krankenversicherung wertvolle Leistungen:

• Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen:
  Frühgeborene haben ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsstörungen, weshalb regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig sind. Die private Krankenversicherung übernimmt die Kosten für diese engmaschigen Kontrollen, um sicherzustellen, dass sich das Baby gut entwickelt.
• Spezielle Fördermaßnahmen:
  Sollte ein Frühgeborenes besondere Entwicklungsbedürfnisse haben, bietet die private Krankenversicherung Zugang zu speziellen Fördermaßnahmen. Dazu gehören Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie, um motorische, sprachliche und kognitive Fähigkeiten zu unterstützen.
• Langfristige medizinische Betreuung:
  Einige Frühgeborene haben in den ersten Lebensjahren gesundheitliche Herausforderungen, die eine langfristige medizinische Betreuung erfordern. Die private Krankenversicherung stellt sicher, dass diese medizinische Versorgung gewährleistet ist und übernimmt die tariflichen Kosten für notwendige Behandlungen und Therapien.

Finanzielle Entlastung für die Eltern

Frühgeburten bringen nicht nur emotionale, sondern auch finanzielle Belastungen mit sich. Dank der privaten Krankenversicherung müssen sich Eltern keine Sorgen um hohe medizinische Kosten machen. Die Versicherung übernimmt die tariflichen Kosten für notwendige Behandlungen, Spitalsaufenthalte und Nachsorgetherapien. Dies gibt den Eltern die Möglichkeit, sich voll und ganz auf die Betreuung ihres Babys zu konzentrieren, ohne sich um finanzielle Belastungen sorgen zu müssen.

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