Privat oder gesetzlich versichert? Ein Leitfaden für werdende Mütter
1. Die grundlegenden Unterschiede zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung
Der erste Schritt um entscheiden zu können, ob die gesetzliche Krankenversicherung ausreicht oder ob eine private Zusatzversicherung für Sie die richtige Wahl ist, besteht darin, die grundlegenden Unterschiede zwischen den beiden Systemen zu verstehen.
- Gesetzliche Krankenversicherung (GKV):
Die gesetzliche Krankenversicherung ist ein solidarisch finanziertes System, bei dem die Höhe der Beiträge vom Einkommen abhängig ist. Alle Versicherten haben grundsätzlich Anspruch auf dieselben Leistungen, unabhängig davon, wie viel sie in das System einzahlen. In der Schwangerschaft deckt die gesetzliche Krankenkasse (ÖGK, BVAEB, SVS, KFA, usw.) Standardleistungen ab, wie Vorsorgeuntersuchungen und die Entbindung im Mehrbettzimmer der Allgemeinen Gebührenklasse einer öffentlichen Klinik ohne freier Arztwahl. - Private Krankenversicherung (PKV):
Bei der privaten Krankenversicherung basieren die Beiträge auf individuellen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und gewünschtem Leistungsumfang. Die PKV bietet eine weit umfassendere medizinische Versorgung, insbesondere für Schwangerschaft & Entbindung, wie zum Beispiel erweiterte pränatale Diagnostik, die freie Wahl des Wunsch-Arztes und die Entbindung in einer Privatklinik.
2. Welche Vorteile bietet die gesetzliche Krankenversicherung?
Für viele werdende Mütter ist die gesetzliche Krankenversicherung eine solide Option, die eine grundlegende medizinische Versorgung während der Schwangerschaft bietet. Zu den Hauptvorteilen der GKV gehören:
- Einkommensabhängige Beiträge:
In der gesetzlichen Krankenversicherung werden die Beiträge auf Basis des Einkommens berechnet. Dies bedeutet, dass die Beiträge für Frauen mit einem geringeren Einkommen niedriger sind. Die Absicherung bleibt jedoch unabhängig vom Verdienst gleich. - Familienversicherung:
Ein weiterer Vorteil der GKV ist die kostenfreie Mitversicherung des Partners und der Kinder. Dies kann besonders für Familien mit nur einem Einkommen oder mehreren Kindern attraktiv sein. - Umfassende Grundversorgung:
Die gesetzliche Krankenversicherung bietet eine solide Grundversorgung für Schwangere. Sie deckt die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen ab, wie etwa Ultraschall, Blutuntersuchungen und die standardmäßige Betreuung durch einen Gynäkologen. Auch die Kosten für die Entbindung in einer öffentlichen Klinik werden vollständig übernommen.
3. Welche Vorteile bietet die private Krankenversicherung?
Für werdende Mütter, die eine umfassende Wohlfühl-Betreuung und zusätzliche Leistungen wünschen, bietet die private Krankenversicherung zahlreiche Vorteile, die weit über die Grundversorgung der GKV hinausgehen:
- Freie Arztwahl:
Mit einer privaten Krankenversicherung können Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin frei wählen. Sie können sicherstellen, dass Sie während der gesamten Schwangerschaft von einem Arzt betreut werden, dem Sie vertrauen und der Ihre Bedürfnisse genau kennt. - Freie Wahl des Krankenhauses:
Ein weiterer großer Vorteil der PKV ist die Möglichkeit, das Krankenhaus, in dem Sie entbinden möchten, frei zu wählen. Privatspitäler bieten eine Unterbringung in einem 1-Bett- oder 2-Bettzimmer mit Hotelkomfort und eine intensive Betreuung durch Hebammen und medizinisches Personal, aufgrund der Kostenübernahme-Garantie ohne finanzielles Risiko. - Erweiterte pränatale Untersuchungen:
Während die gesetzliche Krankenversicherung nur die grundlegenden Vorsorgeuntersuchungen abdeckt, bietet die PKV Zugang zu erweiterten pränatalen Untersuchungen, wie etwa das Ersttrimester-Screening, den nicht-invasiven Pränataltest (NIPT) oder das Organscreening. Diese zusätzlichen Untersuchungen geben Ihnen mehr Sicherheit und ermöglichen eine genauere Überwachung der kindlichen Entwicklung. - Maximaler Komfort während der Entbindung und danch:
Privatversicherte Frauen verfügen über den Zugang zu speziellen Geburtsräumen, die maximale Privatsphäre und Komfort bieten. Auch die Möglichkeit, von Ihrem Wunsch-Gynäkologen betreut zu werden, ist ein entscheidender Vorteil der privaten Krankenversicherung.
4. Nachteile der gesetzlichen Krankenversicherung
Obwohl die gesetzliche Krankenversicherung eine solide Grundversorgung bietet, gibt es einige Einschränkungen, die werdende Mütter beachten sollten:
- Keine freie Arztwahl:
In der GKV haben Sie nicht die Möglichkeit einen bestimmten Arzt zu wählen. in der Regel keine freie Wahl des Arztes, insbesondere wenn es um die Entbindung geht. Oft wird die Geburt von dem diensthabenden Arzt begleitet, und es ist nicht garantiert, dass Ihr vertrauter Gynäkologe dabei sein kann. - Eingeschränkte Klinikwahl:
Die Wahl des Krankenhauses ist in der GKV auf öffentliche Kliniken mit Mehrbettzimmern beschränkt. Wenn Sie in einer Privatklinik entbinden möchten, müssen Sie die Kosten entweder selbst tragen oder Sie schließen eine private Zusatzversicherung ab, die die Aufzahlungskosten zwischen 5.000 – 20.000 Euro komplett abdeckt. - Begrenzte pränatale Diagnostik:
Während die gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen ausreichend sind, um die Schwangerschaft zu überwachen, bieten sie keine erweiterten Diagnostikoptionen. Für zusätzliche Tests wie den NIPT oder das Ersttrimester-Screening müssen Sie entweder selbst zahlen oder auf eine private Zusatzversicherung zurückgreifen.
5. Nachteil der privaten Krankenversicherung
Auch die private Krankenversicherung hat einen Aspekt, den werdende Mütter beachten müssen:
- Zusätzlicher Beitrag:
Die Prämien zur PKV basieren auf dem individuellen Risiko, das vom Alter, Gesundheitszustand und den gewünschten Leistungen abhängt. Für Frauen, die ihre Versicherung erst während der Schwangerschaft abschließen möchten, können die Beiträge höher sein.
6. Wann lohnt sich die private Krankenversicherung?
Die private Krankenversicherung lohnt sich besonders für werdende Mütter, die großen Wert auf eine umfassende Betreuung, zusätzliche Leistungen und damit auf Sicherheit & Wohlbehagen legen. Wenn Sie sich eine erstklassige Vorsorge, die freie Wahl des Wunsch-Arztes und den Komfort einer Privatklinik wünschen, ist die PKV die richtige Wahl. Auch für Frauen, die beruflich stark eingebunden sind und flexible Terminvereinbarungen sowie eine individuelle Betreuung wünschen, wird das mit einer PKV möglich.
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